Im brasilianischen Rahmenlehrerplan ist der Unterrichtsaufbau für den Kindergarten in fünf Erfahrungsfelder aufgeteilt, zu denen Lern- und Entwicklungszielsetzungen festgelegt werden. Unter Erfahrungsfeldern versteht man ein Lehrkonzept, das konkrete Alltagssituationen und Lernerfahrungen von den Kindern aufnimmt und mit Kenntnissen aus dem Kulturgut verknüpft. Die Bezeichnung und Beschreibung dieser Erfahrungsfelder sind den Grundkenntnissen für Kinder zugeordnet.
Die Grundschule bildet die Basis für die weiteren Grundbildungsstufen. Dieser Lebensabschnitt ist geprägt durch eine Erweiterung der Kindesentwicklung sowohl in schulischer als auch in persönlicher und sozialer Hinsicht. Hier werden neben der Stärkung des Lese- und Schrifterwerbs die mathematischen und wissenschaftlichen Prinzipien, der Begriff von Zeit und Raum sowie weitere Sprachen entwickelt, darunter: ästhetisch, musikalisch, technisch, körperlich und verbal auch in Deutsch und Englisch.
Die Mittelstufe setzt die erlernten Grundkenntnisse fort. Sie kennzeichnet den Beginn der andauernden Arbeit zur Entwicklung allgemeiner Kompetenzen, darunter Abstraktion und kognitiver Flexibilität, unter unseren Kindern und Jugendlichen. In Verbindung mit der verstärkten Entwicklung der sozial-emotionalen Kompetenzen Selbsterkenntnis, Selbstsorge, Empathie gegenüber der Vielfalt, Flexibilität und Resilienz bildet dieser Prozess, eingeschränkt durch einen systemischen Blick, den Lehrinhalt der Mittelstufe.
Die Oberstufe ist die Endphase der Grundbildung. Hier verfeinern und vertiefen die Schüler*innen ihr Wissen und zeichnen die ersten Umrisse ihrer Zukunft nach den eigenen Entscheidungen auf ihren Lieblingsgebieten. Neben der allgemeinen Grundbildung haben unsere Schüler*innen auch die Gelegenheit, an den Bildungswegen teilzunehmen. Diese stellen den flexiblen Lehrplanteil dar, in dem Schüler*innen nach ihren Vorlieben und Zielen Entscheidungen treffen, Bildungserfahrungen mit gegenwärtigen Sachverhalten in Zusammenhang bringen und neue Kompetenzen nach den folgenden Säulen entwickeln können: wissenschaftliche Abwicklung, kreative Prozesse, soziokulturelle Vermittlung/Eingriffe und Unternehmergeist.
Nach der Auswahl eines Bildungswegs haben die Schüler*innen die Gelegenheit, ein themenspezifisches Projekt auszuarbeiten, das sie zum Lernen und Forschen bringt mit Rücksicht auf globale Perspektiven durch Einsatz von Technologieressourcen. Bei jedem einzigen Projekt werden sie nicht nur von ihren Lehrkräften, sondern auch von nationalen und internationalen Unternehmen oder Universitäten unterstützt, um ihre Ideen vorzustellen und innovativ zu entwickeln. Zusätzlich können sie sich wahlweise auf eine Auslandserfahrung einlassen und somit ins Forschungsthema eintauchen. Abgeschlossen wird das Projekt mit der Schau der Bildungswege mit Präsentationen auf verschiedenen Sprachen, Angeboten zur Forschung und Innovation sowie wirtschafts-, sozial- und umweltrelevanten Projekten.